Wissen Sie, wie es um die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens steht? Welche Risiken und Chancen sich derzeit entwickeln – sowohl auf dem Markt als auch betriebsintern? Mit welchen Stärken oder Schwächen Sie den Veränderungen gegenübertreten? Und was das für Ihr Unternehmen bedeuten könnte?
Sollten Sie nicht durchweg mit klarem »Ja« geantwortet haben, dann könnte die SWOT‑Analyse ein überaus nützliches Instrument für Sie sein.
Mit dieser Positionsanalyse bestimmen Sie Ihren derzeitigen Standort. Das ist die Voraussetzung, um eine sinnvolle Strategieplanung zu erstellen – und sie anschließend in die Tat umzusetzen.
Die SWOT‑Analyse ist für Unternehmen jeder Größenordnung geeignet. Auch und gerade Startups, Soloselbstständige und kleine Unternehmen profitieren von ihr, da in der alltäglichen Betriebsamkeit oft kein Platz ist für die »reine« Theorie. Doch das vermeintlich Theoretische hat einen direkten Bezug zur Praxis und kann über Wohl oder Wehe eines Unternehmens entscheiden.
Durch die gezielten Fragestellungen der SWOT‑Analyse und die Kombination der Ergebnisse kristallisiert sich die momentane Lage des Unternehmens heraus. Davon können empfehlenswerte Reaktionen abgeleitet werden. Gut möglich, dass Sie dadurch Handlungsoptionen entdecken, die ohne solch systematische Analyse nicht zum Vorschein gekommen wären.
Die SWOT‑Analyse ist Teil jedes guten Businessplans. Es ist gewiss zum Vorteil des Unternehmens, sie auch nach der Gründung regelmäßig durchzuführen, um Unternehmensstrategie und Marketing stets bedarfsgerecht anzupassen.
SWOT steht für
Strengths = Stärken
Weaknesses = Schwächen
Opportunities = Chancen
Threats = Risiken
Die Analyse der Stärken und Schwächen bezieht sich auf das Unternehmen (Unternehmensanalyse), auf seine Chancen und Risiken sowie auf das Umfeld (Marktanalyse).
Die Daten und Fakten zur internen Unternehmensanalyse liegen bereits vor oder können leicht recherchiert werden. Sie betreffen unter anderem die Kernkompetenzen, den technologischen Stand, die eigene Marke, organisatorische Abläufe, das Angebot samt Kundenservice sowie Daten zur Entwicklung der Kundschaft.
Die externe Analyse kann erheblich umfangreicher ausfallen, denn sie umfasst weitreichende Gebiete wie etwa gesellschaftliche Entwicklungen (beispielsweise die zunehmende Bedeutsamkeit des Umweltschutzes und der Transparenz) sowie politische, wirtschaftliche und technologische Tendenzen. Auch Veränderungen im Kundenverhalten (Trend zur bargeldlosen Zahlung usw.) fließen mit ein.
Interne Stärken
Faktoren, die einen Wettbewerbsvorteil darstellen.
Geeignete Fragestellungen:
Mögliche Ergebnisse könnten sein:
Interne Schwächen
Merkmale und Faktoren, die sich nachteilig auswirken.
Mögliche Fragen:
Mögliche erkannte Negativ‑Merkmale:
Externe Chancen
Äußere Faktoren, die für unser Unternehmen vorteilhaft sein könnten.
Mögliche Fragen:
Mögliche Ergebnisse:
Externe Risiken
Risiken auf dem Markt und im Umfeld, die uns Schwierigkeiten bereiten könnten.
Mögliche Fragen:
Mögliche Ergebnisse:
Ist die Analyse komplett, können daraus Ergebnisse, Zusammenhänge und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Üblicherweise wird die strategische Zielsetzung als Matrix dargestellt.
Jetzt geht es nicht mehr nur um Analyse und Bestandsaufnahme, jetzt geht es ums Handeln. Der bisherige Vorgang war nicht mehr als eine nette Spielerei, wenn der Analyse keine praktischen Konsequenzen folgen. Es ist empfehlenswert, für die erarbeitete Strategie einen Zeitplan zur Umsetzung zu erstellen, bei Bedarf mit realisierbaren Etappenzielen.
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INTERNE STÄRKEN
Interne Stärken + externe Chancen führen zur sogenannten Matching‑Strategie:
INTERNE SCHWÄCHEN
Äußere Möglichkeiten mit einer potenziell positiven Auswirkung auf das Unternehmen können nicht wahrgenommen werden, weil eine bestimmte interne Schwäche vorliegt.
Zielstrategie: Schwächen in Chancen verwandeln.
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Interne Stärken + externe Risiken –
hier lautet das Motto:
Neutralisieren der Risiken unter Einsatz der Stärken.
Interne Schwächen + externe Risiken müssen mit einer Verteidigungsstrategie beantwortet werden.
Trotz ihres hervorragenden Potenzials hat die Methode zwei Schwächen.
Erstens zeigt die Analyse allein den gegenwärtigen Moment an. Das kann zu kurzfristigen Entscheidungen führen, die langfristig möglicherweise wenig klug sind.
Es ist sicher ratsam, die Ergebnisse und Handlungsoptionen in einen größeren Kontext zu stellen. Das heißt, auch die Unternehmensgeschichte, sofern vorhanden, und mögliche langfristige Trends mit einzubeziehen. Je gravierender die anvisierte Veränderung, desto wichtiger ist die Betrachtung der Sachlage aus einer umfassenden Perspektive. Zudem ist die regelmäßige Wiederholung der Analyse sinnvoll.
Zweitens besteht die Gefahr, die Kriterien und Merkmale allzu subjektiv auszuwählen und sie zu positiv oder zu negativ zu bewerten. Aufgrund der eigenen Betriebsblindheit werden bislang übersehene Aspekte womöglich auch bei der Analyse nicht berücksichtigt. Hier kann eine objektive Person hilfreich sein. Bestenfalls jemand mit Expertise auf diesem Gebiet, doch auch Menschen aus dem näheren Umfeld haben zumeist einen objektiveren Blick als die Betroffenen selbst.
Zudem ist es äußerst wichtig, bei den externen Faktoren möglichst alle denkbaren Szenarien zu berücksichtigen. Zwar hat zuletzt die Coronakrise gezeigt, dass das in vollem Umfang kaum möglich ist, doch gerade diese Erfahrung kann eine Mahnung sein, möglicherweise zu erwartende externe Umstände nicht zu unterschätzen. Viel Erfolg mit dieser nützlichen Methode!
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