Ideen für Tracker und Listen im Bullet‑Journal

Einer der beliebtesten Fehler beim Start mit dem Bullet‑Journal besteht darin, sich zu übernehmen. 96 Tracker, 53 Listen und täglich werden es mehr ... damit wird das Journal selbst zum Stress – exakt das Gegenteil dessen, was Sie wollten. Das Ding wird in die Ecke geworfen und das war's dann in Sachen Lebensqualität erhöhen. 

Bessere Methode: Nach der grundlegenden Vorbereitung wie einem Brainstorming das individuelle Konzept entwickeln. Umschauen, was es so an Ideen gibt, welche Tracker und Listen persönlich passen könnten und gezielt auswählen.

 

Lieber erstmal auf eine Handvoll Inhalte beschränken und peu à peu aufstocken – dann macht das Bullet‑Journal auch morgen noch Spaß und kann seinen hilfreichen Charakter voll entfalten.

 

Klar wird sich trotzdem die eine oder andere Liste als doch nicht relevant entpuppen, dann lassen Sie sie eben wieder fallen. Manche Tracker sind von vornherein nur vorübergehend sinnvoll – bis man eine neue Gewohnheit aufgebaut hat, beispielsweise.

 

Falls Ihnen nicht zu viel, sondern zu wenig einfällt: Hier gibt's ein wenig Inspiration.

I. Ideen für Tracker

Jährliche Tracker

Jährliche Tracker für Dinge, die ein paar Mal im Jahr vorkommen/erledigt werden:

  • Waschmaschine entkalkt
  • Matratzenbezug gewaschen
  • Schränke ausgeräumt, gereinigt
  • Dachboden/Keller/Garage gereinigt, entrümpelt
  • Friseurbesuche (falls nicht monatlich)
  • Zahnärztliche und andere medizinische Vorsorgeuntersuchungen

Verhalten an‑ oder abgewöhnen: Habit‑Tracker

Je nach Thematik können Habit‑Tracker wöchentlich oder monatlich angelegt werden. Es ist sehr ratsam, sich damit nicht zu überfordern. Bei zu hoch gesteckten Zielen bzw. zu vielen auf einmal kann die anfängliche Motivation in Frust umschlagen. Dann ist mehr verloren als gewonnen. Daher wesentliche Veränderungen besser nacheinander ins Auge fassen, anstatt alles auf einmal anzugehen.  

 

Die Ideen hier sind meist allgemein gehalten, da weniger essen für den einen etwas anderes heißen wird als für den anderen. Es ist sinnvoll, die Gewohnheiten individuell zu präzisieren: Weniger als 2000 Kalorien konsumiert beispielsweise.

 

Gesundheit

  • Nicht geraucht (oder aber Zahl eintragen)
  • Spätestens um ... schlafen gegangen
  • Medikamente genommen
  • 1,5 Liter Wasser getrunken 
  • Maximal vier Tassen Kaffee konsumiert
  • Keinen Alkohol getrunken
  • Auf Chips/Schokolade ... verzichtet
  • Drei Portionen Salat oder Gemüse gegessen
  • Beim Essen nur gegessen
  • Eine Stunde spazieren gewesen
  • Eine halbe Stunde Fitnessübungen absolviert

Soziales

  • Jemanden angelächelt
  • Jemandem ein nettes Wort gesagt
  • Jemandem geholfen
  • Niemanden beleidigt
  • Eltern/Großeltern, Freunde angerufen

Job

  • Schreibtisch aufgeräumt verlassen
  • Neue Unterlagen korrekt verstaut
  • E‑Mails gecheckt, beantwortet oder gelöscht
  • Nicht verzettelt, das Wichtigste zuerst getan
  • Ausreichend Pause gemacht

Haushalt

  • Bettwäsche gewechselt
  • Bad, Wohnzimmer ... geputzt

Umwelt

  • Wasser beim Zähneputzen abgedreht
  • Keine Plastikartikel gekauft
  • Nichts Überflüssiges angeschafft
  • Nicht zu viele Lebensmittel besorgt/kein Essen weggeworfen
  • Brezel, Brötchen »auf die Hand« mitgenommen

     

  • Coffee to go aus Mehrwegbecher getrunken
  • Nur so lange geduscht wie nötig
  • Kein Elektrogerät auf Standby gehalten

Selbstfürsorge

  • Herzlich gelacht
  • Maximal xyz Stunden im Netz/auf Social Media verbracht
  • Eine Stunde Zeit für mich/mein Hobby genommen
  • Etwas völlig Neues ausprobiert
  • Kleine Panne nicht überbewertet

Tracker für konkrete Ziele

Befindlichkeit verbessern

 

Interessant, wie ein Stimmungsbild über einen größeren Zeitraum hinweg aussieht. Dazu persönliche Icons anlegen. Vielleicht überwiegen die düsteren Tage gar nicht, sondern es fühlt sich nur so an? Gibt es beispielsweise einen Zusammenhang mit Schlafgewohnheiten? Wird der Sleep‑Tracker (oder ein Tracker anderer möglicher Einflussfaktoren) darunter platziert, sieht man schnell einen Zusammenhang.  

 

Geld sparen

 

Glas, Flasche oder sonstigen Behälter zeichnen und nach und nach befüllen: wöchentlich oder monatlich den aktuellen Stand an neuer horizontaler Linie eintragen. 

 

Projekt abschließen

 

Ganz egal, ob Sie endlich mit dem Entrümpeln des Kellers oder mit Ihrer neuen Website fertig werden wollen, die Klamotten aussortieren oder eine Sprache bis zu einem bestimmten Level lernen möchten: Dabei hilft ein Tracker, der ähnlich aufgebaut ist wie der zum Sparen. 


II. Ideen für Listen

 

 

Listen sind für sämtliche Interessensgebiete super – und es ist wirklich toll, sie alle an einem Ort zu haben. 

 

Wunschliste/BucketList

 

Was wünsche ich mir für mein Leben? Das momentane Alter spielt dabei keine Rolle; auch und gerade im gehobeneren Alter ist diese Liste äußerst sinnvoll. Sie eignet sich für Materielles und Nicht‑Materielles. Und kann auch so unterteilt werden. Und/oder nach Monaten, Jahren, Saison, Lebensabschnitt.

 

Wünsche aufzuschreiben ist schon deshalb gut, weil sie allein dadurch schon ein wenig Form annehmen. Und wer weiß, vielleicht verwandeln sie sich in absehbarer Zeit in Ziele und werden noch konkreter? Oder aber sie verlieren an Bedeutung.

 

Wer meint, er hätte keine Wünsche (mehr), der kommt durch die Beschäftigung mit der Thematik vielleicht doch darauf, dass da noch etwas war ... einen ganz bestimmten Ort oder eine Oper besuchen ... Esperanto lernen ...

 

Weitere Ideen für Listen:

  • Bücher und Filme, die unbedingt gelesen bzw. gesehen werden müssen
  • Museen und Veranstaltungen, für die Sie bisher keine Zeit hatten
  • Alte Freunde, bei denen Sie sich schon lange wieder melden möchten
  • Geburtstagsliste
  • Ideen für Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke für Freunde, Verwandte, Kollegen ...
  • Ausflüge und Wanderungen fürs Wochenende
  • Restaurants, Bars, Clubs, die sich lohnen könnten
  • Tolle Urlaubsziele
  • Packliste für den Urlaub
  • Programmpunkte für den Urlaub (Besichtigungen, Restaurants ...)
  • Überzeugende Zitate
  • Was Sie eventuell gerne lernen würden (Musikinstrument, Programmieren ...)
  • Rezepte, unbedingt ausprobieren!
  • Erste‑Hilfe‑Liste für düstere Tage
  • Verrückte Ideen (haben oft mehr Potenzial als zunächst vermutet)
  • Was würde ich im nächsten Leben anders machen? (Gute Hinweise fürs Jetzt)
  • »Unbedingt ausprobieren«: Empfehlungen, Tipps, Hinweise aller Art
  • Ideen, welche Extra‑Journale Sie anlegen möchten, etwa Rezepte, Skizzen, Interessensgebiete, Projekte ... alles, bei dem Ihnen auffällt, dass es besonders viel Raum im BuJo einnimmt und offenbar hohe Relevanz bei Ihnen hat. Und damit womöglich Potenzial für »etwas Größeres«.

III. Weitere Inhalte

 

 

Jahres- oder Halbjahresplan

 

Was wünsche ich mir von den nächsten sechs Monaten? Was habe ich vor? Was will ich erreichen? Welche besonderen Events stehen an?

 

Anders als in der Jahresübersicht geht es hier weniger kalendarisch zu. Aber konkreter als in der Bucket‑List. Wie wäre es, die einzelnen Punkte nicht einfach nur aufzuschreiben, sondern sie auch zu zeichnen oder Bilder einzukleben? Vielleicht macht es auch Spaß, den Plan saisonal anzulegen (Vorhaben im Frühling, Sommer ...)?

 

Monats- oder Jahresrückblick

 

Und, wie lief's? Welche Highlights gab es? Was hat gut geklappt? Aber auch traurige Ereignisse haben hier Platz. Und Ideen, was man in der folgenden Etappe anders machen möchte. 


Das war's für den Moment! Bitte daran denken, dass Sie sich nicht zu viel vornehmen. Es spricht aber auch nichts dagegen, einfach etwas auszuprobieren und später wieder zu verwerfen. Nur würde ich das Journal zu Beginn nicht gleich wie irre vollpacken. Lieber etwas Maß halten und auch die optische Gestaltung des Bullet‑Journals genießen.

Viel Vergnügen!



Mehr Blogartikel und Magazinbeiträge:

Wieso ein Bullet-Journal führen?
Auslassungspunkte in der Orthografie
Anrede auf der Website: Du oder Sie?



Reichsburg Cochem
Mittelalterliche Kanone
Der Tegernsee in Bayern