5 Tipps zum Anbau von Balkon‑Erdbeeren

Erdbeeren selbst anbauen – ganz ohne Garten? Klar geht das! Balkon‑Erdbeeren sind pflegeleicht, ertragreich und können sogar überwintert werden. Starten Sie Ihr Projekt Erdbeer‑Selbstversorgung mit den fünf wichtigsten Tipps zum Anbau und genießen Sie künftig Ihre eigenen süßen Früchtchen! 

 

Übrigens deckt schon eine Mini‑Portion von 200 Gramm Erdbeeren den täglichen Bedarf an Vitamin C eines Erwachsenen. Zudem enthalten die Früchte viele Ballast‑ und Mineralstoffe, jedoch sehr wenig Kalorien (32 Kilokalorien je 100 Gramm).

1. Standort: Sonne oder Schatten?

In einer Tasse angerichtete Erdbeeren auf dem Balkon

Die Erdbeerpflanze (Fragaria) liebt einen sonnigen Standort. Ein nach Süden ausgerichteter Balkon eignet sich hervorragend zum Anbau der leckeren Früchte.

Doch selbst in halbschattiger Lage gedeihen bestimmte Erdbeersorten auf dem Balkon: Monats‑ und Walderdbeeren (Fragaria vesca) begnügen sich mit wenig Sonne.

2. Die optimale Pflanzzeit

Wer noch im selben Jahr Erdbeeren ernten möchte, hält am besten Ausschau nach FrigoPflanzen der Qualität A+. Sie werden zwischen Mitte April und Mitte Juni gepflanzt und erfreuen schon nach rund neun Wochen mit erntereifen Früchten. Wie ist das möglich? Frigo‑Erdbeeren stammen von Ausläufern, die später als üblich von der Mutterpflanze abgetrennt wurden. 

Drei Erdbeeren an der Pflanze. Nur zwei davon sind erntereif.

Schon zum Zeitpunkt der Rodung bestehen Blütenanlagen. 

Danach werden die Pflanzen bei

minus 2 Grad eingelagert. Sie bestehen lediglich aus Wurzeln, einem Rhizom und wenigen Blättern. Werden sie nach dem künstlichen Winterschlaf im Frühling eingepflanzt, tragen Frigo‑Erdbeeren nach viel kürzerer Zeit Früchte als »normale« Erdbeeren.

 

Herkömmliche Erdbeerpflanzen dagegen werden Anfang August von den Feldern gerodet. Pflanzt man sie im selben Monat, so tragen sie im Folgejahr die ersten Früchte. Auch eine Pflanzung im September ist möglich. Die erste Ernte verschiebt sich dann jedoch auf das übernächste Jahr. 

3. Pflanztipps für Erdbeeren

Dass Erdbeeren Flachwurzler sind, ist ein großer Vorteil beim Anbau auf dem Balkon. Der Großteil der Wurzeln benötigt lediglich 15 cm Platz unterhalb der Erdoberfläche. Rein theoretisch genügen ihnen demnach Töpfe dieser Höhe  – es darf allerdings auch etwas mehr sein.

Frisch geerntete Erdbeeren

Beim Einsetzen ins Gefäß bitte darauf achten, dass die Herzknospen nicht mit Erde bedeckt werden, da sie ansonsten leicht faulen.

Bei zu hoch eingesetzten Erdbeeren dagegen besteht die Gefahr, dass die Wurzeln vertrocknen.

Eine gewölbte Tonscheibe am Abzugsloch des Topfes oder eine Drainage sorgen dafür, dass überschüssiges Gießwasser abfließen kann.

Als Pflanzsubstrat eignet sich normale Blumenerde. Wird die nährstoffärmere Anzuchterde verwendet, ist die gleichzeitige Gabe eines kaliumreichen Düngers ratsam. Nach dem Pflanzen bitte ausgiebig gießen.

 

Erdbeeren können sowohl in einzelne Töpfe als auch gemeinsam in Pflanztröge oder Balkonkästen gesetzt werden. Ein Abstand von 25 cm der Pflanzen voneinander ist optimal. Mit zusätzlichen Hängeampeln und vertikalen Pflanzrohren wird der Raum auf dem Balkon optimal ausgenutzt. Für Regenrinnen gibt es speziell geformte Blumentöpfe mit durchdachtem Befestigungsmechanismus. 

 

Normale Hängeerdbeeren können in Klettererdbeeren verwandelt werden, indem man einzelne Töpfe an ein Wandgitter oder an eine sonstige Halterung montiert. Die von Natur aus hängenden Ausläufer werden am Gitter nach oben geleitet. Als Klettererdbeeren sind am besten Erdbeersorten geeignet, die viele Ausläufer entwickeln. 

4. Die Pflege von Balkon‑Erdbeeren

Erdbeeren sind durstig. Je nach Temperatur wünschen sie täglich Wasser, an heißen Sommertagen sogar morgens und abends. Bitte nur den Wurzelbereich gießen, nicht die Blätter. Auch ist es ratsam, öfter in kleinem Umfang zu wässern als einmal in sehr großer Menge, da

Leckere Hängeerdbeeren

Erdbeeren empfindlich auf Staunässe reagieren. Stehen sie zu lange im Wasser, besteht die Gefahr der Wurzelfäulnis. Zur Vorbeugung am besten das nach dem Gießen ausgetretene Wasser nach wenigen Minuten entfernen.

 

Obwohl Erdbeeren zu den schwach zehrenden Pflanzen zählen, gedeihen sie mit etwas Dünger am besten.

 

Im Herbst nach der Ernte mögen sie etwas organischen, kaliumhaltigen Langzeitdünger. Das unterstützt sie bei der Entwicklung von Blütenanlagen für das kommende Frühjahr. Im März oder April bitte die Düngergabe wiederholen. 

5. Schneiden und Überwintern von Balkon‑Erdbeeren

Erdbeeren, die im August gepflanzt wurden, benötigen im Herbst keinen Schnitt. Bei den Pflanzen, die Früchte getragen haben, werden vor dem Überwintern die Blätter entfernt. Das dient dem vorsorglichen Pflanzenschutz, denn die Ausbreitung eventueller, momentan noch unsichtbarer Pilzkrankheiten wird damit verhindert. Der beste Zeitpunkt für diese Schutzmaßnahme liegt im Juli bzw. gleich nach der Ernte. Bitte darauf achten, dass das Herzblatt nicht entfernt wird.

Solch leckere Erdbeertörtchen kann aus selbst angebauten Erdbeerpflanzen zaubern

Gleichzeitig mit den Blättern werden überflüssige Ausläufer und Erdbeerranken geschnitten. Bei spättragenden Erdbeeren entfällt die Blattentfernung, da die restliche Vegetationszeit zu kurz für die Neubildung von Blättern und Blüten wäre.

 

Zum Überwintern genügt es meist, die Pflanzgefäße an die Hauswand zu rücken. Bestenfalls stellt man sie auf isolierendes Styropor oder auf ein Holzbrett.

In kalten Wintern schützt eine Schicht Stroh oder Reisig auf dem Boden (nicht auf der Pflanze) vor Frostschäden. Mit einem Pflanzenvlies kann die gesamte Erdbeerpflanze eingewickelt werden. An frostfreien Tagen mögen die Pflanzen einen Schluck Wasser. Tatsächlich nur einen Schluck, da ansonsten die Wurzeln beim nächsten Frost leiden könnten.



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