Produkttext: Kunstdruck

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein – »Goethe in der Campagna« (1786/87) 

Mit 37 Jahren steckte Goethe in einer Krise. Zum einen zeigte ihm Charlotte von Stein in Sachen Liebe die kalte Schulter, zum anderen raubte ihm sein Ministerposten die Zeit für kreatives Schaffen. Ein Ortswechsel sollte es richten. So reiste Goethe nach Italien, und zwar inkognito. Filippo Miller lautete sein neuer Name, zugleich gab er sich fünf Jahre jünger aus.

 

In Rom wohnte er in einer WG bei dem bis dato recht unbekannten Maler Tischbein und zwei weiteren Künstlern. Tischbein begann mit dem Portrait Goethes, den er in ein Umfeld aus antiken Trümmern platzierte. Er wolle Goethe darstellen, wie er »über das Schicksal der menschlichen Werke nachdenket«, so sein Kommentar. Damit war deren Vergänglichkeit gemeint, wie ein Cousin des Malers erläuterte. 

 

Nun, dieses Werk zumindest blieb erhalten. Und sorgte für ausgiebigen Gesprächsstoff. Denn es ist kaum zu übersehen, dass Goethe über zwei linke Füße verfügt. Und dass sein linker Oberschenkel entsetzlich lang geraten ist und so gar nicht zum Rumpf passen will. Nein, es liegt nicht am Gewand. Hier stimmt tatsächlich etwas nicht. 

 

Und das kam so: Nachdem Goethe und Tischbein sich in Rom angefreundet hatten, reisten sie gemeinsam nach Neapel. Auch das bereits begonnene Gemälde wurde dorthin transportiert. Doch die Freundschaft kühlte merklich ab. Schließlich zog Goethe weiter nach Sizilien, Tischbein blieb zunächst vor Ort. 1799 musste er fliehen, nachdem Frankreich die Stadt eingenommen hatte. Zurück blieb das unvollendete Werk. 

 

Als das Gemälde in der Öffentlichkeit auftauchte, war es zwar vollendet, doch die anatomische Darstellung ließ ganz schön zu wünschen übrig. Spätere Untersuchungen ergaben, dass offenbar lediglich Kopf, Hut, Mantel und der linke Fuß Goethes detailliert (und von Tischbein) gemalt worden war. Den Rest scheint ein laienhafter Maler nach Tischbeins Flucht ergänzt zu haben. Als rechten Fuß setzte er eine Kopie des linken ein. Dabei war die Sache mit den gebundenen Schnürsenkeln offenbar zu kompliziert, sodass er sie leger herunterbaumeln ließ.

 

So lautet die wahrscheinlichste Erklärung für die anatomischen Patzer in der Darstellung Goethes. Weder er noch Tischbein sollen das fertige Werk je gesehen haben.

Trotz – vielleicht auch gerade wegen – seiner Unzulänglichkeiten gilt dieses Gemälde als das wohl wichtigste Portrait Goethes. Es soll das Bild der Deutschen von Goethe entscheidend geprägt haben.

 

Das Original des mehr als lebensgroßen Kunstwerks hängt seit 1887 im Städel‑Museum in Frankfurt am Main. Mit dem hochwertigen Kunstdruck holen Sie ein Stück Zeitgeschichte in Ihr Heim – und jede Menge Gesprächsstoff für Ihre Gäste.


Produktdetails

  • Hochwertiger Kunstdruck auf Poster‑Papier
  • Hervorragende Farbbrillanz
  • Sehr hohe UV‑Beständigkeit
  • Breite 120 cm, Höhe 80 cm
  • Preis (inkl. MwSt.): 17,95 €
  • Versandkosten: 4,95 €

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